Blutiger Morgn

Am nächsten Morgn wars wohl schon Mittach, als ich ausm Bett kippte.
Ich hatte son Schädel auf, dass ich wohl anner Zimmerdecke streifen musste, naja, die Zimmer hier in dem miesen Hotel warn awa wohl auch scheissniedrig.
Ich hatte n Geschmack im Mund wie Scheisse und es mein Arschloch brannte wie Feuer.
Achja, ich war ja gestern Nacht, ne heut früh eigentlich da drinne im Park. Konnte mich awa nur dunkel an n Besoffnen erinnern. Hatte dem wohl fast die ganze Pulle weggesoffn und n dann gefickt.
Ich griff mir das Glas da vom Nachttisch und spülte den Scheissgeschmack runter.
Wäh, Scheisse, da schwamm noch de Kippe drin im Wodka.
Ich kotzte mal kurz vors Bett und ging dann runter zum Empfang, wo noch imma die Tunte rumhing und sich irgend n Scheiss im Fernsehen ansah.
Ich hatte noch immer das halbe Püschamaoberteil nur an, awa dem Typen schiens nicht zu stören, oder er sahs nicht durch die Sonnenbrille.
Als er zu mir herglotzte, sagte ich in meinem besten Englisch:
"Good morn, please yu giv me a some buttl of beer for my brakefest."
Er verzog sein rougebeschmiertes Gesicht zu einem Lächeln, nahm die Brille ab und klimperte mit sein Wimpan.
"Morgen, ich spreche Deutsch."
"Ja, na prima , ich auch, dann simma schon 2.
Bringse mal n paar Flaschn Bier zum Frühstück."
"Ist aber nicht im Preis mit drin, kostet extra." Er klimperte wieder mit dem Wimpern.
Mir fiel ne Brust ausm Hemd.
"Ihnen ist da was...." flötete er freundlich.
"Fresse." Mir war nicht nach Konversatur.
"Hörn Sie mal, Sie können so nicht in den Frühstückraum." Sein schwäbischer Akzent nervte mich total. Mir wurde wieder schlecht.
"Wir sind ein anständiges Hotel. Ziehen Sie sich doch wenigstens einen Morgenmantel an."
Mir drehte sich alles im Schädel unn i kotzte dem Typen voll aufn Tresen. Es spritzte bis
auf seine Blümchenbluse.
Während er angeekelt schreiend nach hinten lief und sich die Kotze abzuwaschen versuchte, ging ich an den Kühlschrank neben dem Tresen und griff mir ein paar Bierchens.
Damit torkelte ich dann in den gammeligen Frühstücksraum und traf dort einen guten Bekannten.
Den Säufer von der Laterne unten auf der Strasse. Vun gestern.
Er war Kellner hier.
Ich warf mich auf einen freien Stuhl an nem besetzten Tisch und winkte dem Typen.
"Na hörn Sie mal, hier ist nicht frei!" sagte ne Alte am Tisch. Sie war wohl zwischen 100 und Verwesung und ein stinkendes Scheusal mit 20 Kilo Puder iner Fresse.
Sie wedelte erzürnt mit ihrer mit 20 Goldringen bestückten Pranke.
"Halten Sie die Fresse!" Ich schlug den Kronkorken einer Bierflasche an der Tischkante ab und warf ihn ihr in den Ausschnitt.
Da begann sie zu zetern und brüllte nach dem Empfangschef, der Tunte. Der Kellner, mein Freund von gestern, der kam an und wollte die Dame beruhigen, er zwinkerte mir sogar lüstern zu, awa die Alte wurde immer hiüsterischer. Ich nahm einen schluck von dem Bier.
Plötzlich erschien die Tunte, awa ohne Bluse, sondern mit umgeschnallte Gummimöpsen, und sie hatte ne Pumpgun in dem Pfoten.
Damit fuchtelte sie vor mir rum, dass sie gleich mein Bier fast umkippte.
"Scheisse!!" rief ich.
Ich liess mich zu Boden falln. Ein Schuss krachte.
Putz bröselte von der Decke. Jemand schrie.
Die andren Gäste im Frühstückzimmer begannen hysterisch durcheinanderzulaufen.
Die Tunte wirbelte herum und zielte auf mich.
Ich rollte weg und trat ihr aufs Knie. Sie drückte wieder ab, doch der Schuss traf den Kellner am Oberschenkel. Sein halbes Bein flog davon, Blut spritzte. Und traf die 100 Jahre alte Tante voll in der Fresse.
Die Tunte lud mit wilden Grimassen nach, doch ich trat ihr liegend ans andre Bein. Sie verlor den Halt, drückte awa im Fall so ab, und es löste sich noch ein Schuss, der zerfetzte der Alten den Schädel und Hirnmasse platschte an die Wand hinter ihr, auf die schönen Blümchentapeten aus dem 80ern.
Der Kellner stand noch imma auf seim einen Bein, doch beim Anblick vonner Alten ohne Kopf musst er kotzen und er sprühte seinen Mageninhalt genau ins Gesicht der Tunte.
Die wirbelte herum und drückte nochmal ab.
Im Oberkörper des Kellners tat sich ein fussballgrosses Loch auf und man konnte da richtig durchsehen.
Endlich konnte ich nach einem Sessel greifen und sprang auf.
Ich wirbelte ihn der Tunte an den Kopf.
Sie riss awa die Pumpgun hoch und wehrte ihn brüllend ab. Der Stuhl traf die Waffe.
Es krachte füchterlich und irgendwie zerriss es den Lauf, er explodierte. Und mit ihm den Kopf der Tunte.
Schreiende Gäste rannten aus dem Raum.
Eine ältere Frau fiel hin auf die Fresse und ein 130 Kilo schwerer Typ mit Anzug trampelte sie zu Brei.

Ich erhob mich fluchend und griff nach dem letzten Bier, das noch nicht zerdeppert war.
Dann suchte ich und fand auch nen Verband, den legte ich dem armen Kellner an sein Bein und an das Loch in der Brust.
Ich packte ihn auf ne Sackkarre, die da am Eingang rumstand und wir fuhrn raus in Park.
Es war n schönes Wetter und Polizei kann ich nicht ab.

Grässliche Geschichten

die Memoiren von Erika deDecollete

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